Auch wenn die Europäer verschiedenste Kulturen haben, so sind sie doch im Traum vom großen Lottogewinn sehr einig, egal in welchem Land. Aus diesem Grund wurde ein gemeinsames Lottospiel für alle europäischen Länder ins Leben gerufen. Doch auch nach der Idee, hat es noch einige Jahre gedauert, bis zum ersten Mal die Eurojackpot-Gewinnzahlen, im Frühjahr 2012, gezogen wurden. An diesem Europäischen Eurojackpot sind heute insgesamt 29 Lottogesellschaften auf 14 Europäischen Staaten beteiligt. Die Koordination erfolgt über die WestLotto in Münster, in Deutschland.

Zuerst musste eine neue Lottoformel gefunden werden

Viele Fragen waren zu klären, rechtliche Probleme der verschiedenen Länder mussten geklärt werden, bis eine Europaweite Lotterie veranstaltet werden konnte. Der zuständige Projektleiter bei WestLotto sagt dazu: “Das war ein Prozess, der mehrere Jahre in Anspruch genommen hat. Die ersten Partner, die wir von der Idee überzeugen konnten, waren die Lottogesellschaften in Skandinavien. Heute tippt aber auch Südeuropa von Spanien bis Kroatien beim Eurolotto mit.” Die Festlegung der Lottoformel war anfang eine der wichtigsten Aufgaben. Die Formel für Eurolotto lautet heute: 5 aus 50, sowie 2 aus 8.

Die Ermittlung der Gewinnzahlen findet im Norden statt

Im Eurolotto gibt es ständig beachtliche Hauptgewinne, zweistellige Millionenbeträge sind keine Seltenheit. Einen Rekord erreichte eine Tippgemeinschaft aus Finnland im April 2014 mit einem Gewinn von sage und schreibe 57,3 Millionen Euro. Dass dieser Rekordgewinn ausgerechnet in dem Land, in dem die Zahlen gezogen werden, gemacht wurde, ist allerdings reiner Zufall. “Dass die Auslosung in Helsinki stattfindet, hängt damit zusammen, dass in Finnland die Polizei für die Lotterieaufsicht zuständig ist”, erklärt der Projektleiter Dr. Dechant. ” Dass bei jeder Ziehung Beamte in Uniform anwesend sind und damit für korrekte Abläufe und Unabhängigkeit bürgen, überzeugte alle anderen teilnehmenden europäischen Lottogesellschaften auf Anhieb”.

Es ist natürlich sichergestellt, dass die Ziehungen mit einem Höchstmaß an Transparenz und Sicherheit erfolgen. Durch komplese technische Abläufe ist die Sicherheit gewährleistet, während es eine leistungsstarke IT ermöglicht, dass die Tipps der Spieler schon ganz kurz nach der Ziehung korrekt ausgewertet sind. Dafür wiederum ist Münster zuständig. Die umfassende Erfahrung und die IT-Strukturen gaben den Ausschlag dafür, dass Münster zum Primary Control Center (Hauptkontrollzentrum) wurde, so Dr. Dechant.

Wer bekommt den Gewinn?

Jeden Freitag herrscht deshalb in Münster mindestens eine ebenso starke Spannung wie bei den Spielern. Die teilnehmenden Lottogesellschaften übermitteln zunächst ihre eigenen Daten. Hier gelten je nach Land unterschiedliche Regeln, denn teilweise ist es noch möglich, bis kurz vor dem Beginn der Ziehung einen Tipp abzugeben. Erst wenn sämtliche Daten gesammelt wurden und alle Gesellschaften ihr OK signalisiert haben, kann die Ziehung in Helsinki beginnen. Wettfreunde können diese live in einem Online-Stream mitverfolgen. Die Daten aller Spieler wurden zuvor im IT-System in Münster geprüft, weshalb hier jede getippte Kombination gespeichert ist. Genau deswegen könne auch schon wenige Minuten nach der Ziehung gesagt werden, ob der Eurojackpot geknackt wurde, erläutert Dr. Dechant. Wird in einer Woche kein Hauptgewinn ausgeschüttet, erhöht sich die Summe im Jackpot wiederum – dadurch wächst in ganz Europa die Spannung und Vorfreude auf die nächste Ziehung.